„Mein Unbehagen“ – so beschreibt Inga Höltmann ein allzu bekanntes Gefühl, wenn es um so manche „new workige“ Initiative geht. Was dahinter steckt und warum unser „Warum“ so wichtig ist.

Kürzlich schickte mir eine Freundin einen Link: Freunde von ihr hatten gegründet, ein Food-Startup. Die Freunde vertreiben seit Kurzem einen Bio-Snack und sie war sehr stolz darauf. Ich schaute mich auf der Seite um und mich beschlich ein Unbehagen. Dabei sah die Seite eigentlich ganz normal aus – zwei junge Männer, beide schwarz gekleidet, hatten sich an verschiedenen Orten in Berlins Straßenbild ablichten lassen, um ihr Produkt dem geneigten potenziellen Käufer zu präsentieren.

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Doch je mehr ich mich auf der Seite umsah, umso stärker nahm ich mein diffuses Unbehagen wahr. Als ich mir die Zutatenliste für den Snack ansah, stellte ich fest, dass es sehr ähnliche Produkte bereits zuhauf in Bio-Läden gibt, doch auf der gesamten Seite stand nichts davon, warum sie genau dieses Produkt entworfen hatten, was sie zum Gründen bewogen hatte und was ihre Vision ist – von Ernährung, vom miteinander Arbeiten oder von der Welt in der wir leben. Stattdessen hatte ich den Eindruck, die beiden hatten vor allem gegründet, weil sie Lust aufs Gründen hatten und wenn es nicht dieses Produkt geworden wäre, hätte es auch irgendein anderes Produkt sein können.

Und je länger ich darüber nachdachte, umso klarer wurde mir, dass mir dieses Gefühl des Unbehagens sehr vertraut war. Ich hatte es schon häufiger verspürt. […]

Dieser Gastbeitrag erschien am 28. März 2018 auf mittwochs.online. Lies ihn dort weiter!